Duplikat von Einkaufen vor der Haustüre

Duplikat von Einkaufen vor der Haustüre

Steinwald-Allianz präsentiert den "mobilen Dorfladen" auf MAN TGL 12-Tonner-Basis

  • Mehr als 500 Gemeinden in Bayern ohne Lebensmittelgeschäft
  • Online-Shop und Logistik-App – erstmals in einer Demo-Version vorgestellt
  • Förderprojekt des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie

Tante-Emma-Läden: Früher gab es sie in fast jedem Ort. Sie waren da, wenn die Butter ausgegangen war, oder auch um alle anderen Dinge des täglichen Bedarfs einzukaufen. Doch das war früher. Heute sind die meisten Tante-Emma-Läden weg – und mit ihnen die Nahversorgung im ländlich geprägten Raum.

Wo kauft man auf dem Land ein, wenn alle Lebensmittelgeschäfte weg sind? Die Antwort ist der mobile Dorfladen der Steinwald-Allianz. Mit dem Fahrzeug gibt es ein lokales Belieferungskonzept, das die Versorgung mit Lebensmitteln im Gebiet der Steinwald-Allianz gewährleisten soll. Zu der gehören sechzehn Kommunen im westlichen Landkreis Tirschenreuth.

Der Bayerische Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer besuchte die Steinwald-Allianz zur Übergabe des „mobilen Dorfladens“. Der ausgebaute MAN TGL ist ein erstes sichtbares Ergebnis im Modellprojekt „digitales Dorf“. Mit der Übergabe des MAN-Trucks startet der vom Bayerischen Wirtschaftsministerium geförderte „mobile Dorfladen“. Im Zentrum des Projekts steht eine digitale Plattform, die Möglichkeiten der Online-Bestellung bietet sowie einer intelligenten Routenplanung, dem Abgleich des Warenbestands und als Kommunikationsmittel für alle Akteure des Netzwerks dient. Zu diesem Zweck wurden ein Online-Shop und eine App für Logistik und Kommissionierung entwickelt, die an diese digitale Plattform anknüpfen. Der „mobile Dorfladen“ steht den Kunden in Form eines MAN TGL 12-Tonners als mobiler Einkaufsort zur Verfügung. Er wurde in Kooperation mit MAN und Unternehmen aus der Region zum Verkaufsfahrzeug ausgebaut und entsprechend ausgestattet. Für die Bürger der Steinwald-Allianz startete der „mobile Dorfladen“ Mitte August seine Touren.

Bayerns Wirtschafts- und Technologieminister Franz Josef Pschierer: „Die Digitalisierung lässt neue Geschäftsmodelle, neue Wertschöpfungsketten und neue wirtschaftliche Strukturen entstehen. Und die Digitalisierung kann auch ganz konkret den Alltag verbessern, wie der neue mobile Dorfladen zeigt. Für mich ist deshalb klar: Die Digitalisierung hilft uns auch bei der Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse. Das ist ein übergeordnetes Ziel meiner Wirtschaftspolitik. Die Steinwald-Allianz zeigt, wie sich die Chancen der Digitalisierung ganz konkret für den ländlichen Raum nutzen lassen.“

Mit dem Grundsortiment eines Dorfladens wird der „mobile Dorfladen“ auf drei unterschiedlichen Routen jede Woche zweimal in ausgewählten Ortschaften für jeweils 30 Minuten halten. Für die Auswahl der Halteorte wurden die Daten des gemeinsamen Vitalitätschecks 2.0 zugrunde gelegt, nach denen rund 6.800 Einwohner in Orten „ohne Versorgungspotenzial“ leben. Rund 200 Produkte – von Backwaren über Bio-Rindfleisch bis hin zur Zahnpasta – finden sich im begehbaren Verkaufsraum (ca. 17 m2). Auch Bargeld bis maximal 200 Euro kann im Fahrzeug abgehoben werden. Neben dem Einkauf vor Ort dient der Lkw als Lieferfahrzeug für eine Vielzahl an Produkten, die vorab über einen Online-Shop bestellt werden können. Online bestellte Waren können somit zu einem vereinbarten Zeitpunkt an den jeweiligen Haltepunkten von den Bürgern schnell und vorkommissioniert abgeholt werden.

Die Zahl der Läden in der Region ist seit 2005 um 28 Prozent gesunken. Mit den damit verbundenen Herausforderungen von weiten Wegstrecken zu Einkaufsmöglichkeiten sind auch viele Bürger in der Steinwald-Allianz konfrontiert. Mithilfe der Digitalisierung soll die Daseinsversorgung und Lebensqualität in der Region nachhaltig gefördert werden. Dafür wurde 2016 die Idee des „mobilen Dorfladens“ ins Leben gerufen. Im Mittelpunkt der Projektidee steht die digitale Vernetzung der Bürger, des mobilen Dorfladens und der regionalen Erzeuger, um die Nahversorgung in den kleinen Orten der 16 Mitgliedskommunen in der Steinwald-Allianz zu verbessern. Bereits seit April 2017 arbeitet die Steinwald-Allianz gemeinsam mit RIO, dem Fraunhofer IIS und dem Fraunhofer IESE an der Umsetzung des Pilotprojekts – gefördert vom Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie. RIO deckt mit seiner offenen und cloud-basierten Plattform Lieferketten und bündelt digitale Lösungen des kompletten Ökosystems Transport & Logistik. Die Ziele des gesamten Modellvorhabens liegen auf der Hand: dem Rückzugstrend des Einzelhandels entgegenwirken, die Lebensqualität in den kleinen Ortschaften fördern und regionale Kreisläufe fördern.

Quelle MAN